Lia Rodrigues‘ neues Werk ›Borda‹ ist eine Performance über das Überwinden der geografischen, politischen, sozialen und persönlichen Barrieren, die sich sichtbar oder unsichtbar um uns herum erstrecken: Mauern aus Stacheldraht, Beton und Hecken, aber auch aus Überzeugungen, Ansichten und Unterschieden. Im Portugiesischen bedeutet das Wort »borda« aber nicht nur Grenze, sondern leitet sich vom Verb »bordar« ab - also dekorieren, verschönern, oder auch, im übertragenen Sinn, »sich etwas vorstellen«. Vorstellungskraft gibt uns die Möglichkeit, zu überwinden, was uns voneinander trennt. Wie können wir das Land unserer Visionen, Wünsche, Erinnerungen, Zukünfte mit uns nehmen? Vielleicht, indem wir geduldig und mühsam einen porösen Ort fließender Andersartigkeit zusammenweben, eine Stickerei, in der sich Ränder bewegen, schweben und tanzen.